Die natürlichen Lehmvorkommen sind hauptsächlich braun. Für Lehmunterputze oder Feinputze, welche nach dem Auftragen gestrichen werden sollen ist diese natürliche braune Farbe ausreichend. Da es aber auch farbige Lehme bzw. Tone gibt, kann man heutigen Ansprüchen an Oberflächenoptik und Nutzung gerecht werden.
Fast alle Farben und Strukturen sind mit der Verarbeitung von Lehm möglich. Die Festigkeit und die Strukturen sind zum großen Teil von dem Zuschlag (Sand / Stroh / Muschelmehl) und der Bearbeitung abhängig. Die Oberflächenstrukturen können geglättet, gefilzt oder gebürstet werden.
Die Verwendung von farbigen Lehmputzen ist auf 99% aller Untergründe möglich z.B. auf Gipskartonplatten, Fermacell, auf Gipsputz, auf Kalkputz oder auch auf Mauerwerk im Neubau. Durch die hohe Hygroskopizität ist der farbige Lehmputz für drei Innenraumbereiche besonders von Vorteil.
In Badezimmern ist durch die hohe Konzentration von Wasserdmpf in relativ kurzer Zeit eine extrem hohe Diffusion nötig. Drei Qudratmeter Lehmputz oberhalb der Fliesen reichen aus um das Beschlagen der Glasspiegel zu vermeiden. In Schlafzimmern tritt jedoch die größte Menge Wasserdampf auf. Schimmelbildung tritt in Schlafzimmern am Häufigsten auf, hervorgerufen durch die hohe Wasserdampfkonzentration, schlechte Lüftungsgewohnheiten und geringeren Raumtemperaturen.
Das Raumklima im Wohnzimmer ist in hohem Maße von einer konstanten Luftfeuchtigkeit und einer warmen Oberfläche der Wände abhängig, diese wird geprägt durch Farbe und Struktur.
Hier kann der Lehm seine große Vielzahl von Vorteilen anderen Putzen gegenüber geltend machen.
Ein weiteres, wichtiges Kriterium ist die Pflegeleichtigkeit des Lehmputzes. Vergilbte oder speckige Ränder an stark genutzten Bereichen der Wände wie z.B. um die Steckdosen können auch noch nach Jahrzehnten durch einfaches Abreiben mit einem feuchten Tuch beseitigt werden. Kleine Beschädigungen können ausgebessert werden.