Wie stark und mit welcher Zeitverschiebung sich Schwankungen der Außentemperaturen an der Innenoberfläche einer Außenwand bemerkbar machen, wird sowohl von der Wärmedämmung als auch der Wärmespeicherung beeinflusst. Die erwünschte Wärmeträgheit kann durch speichernde Wände erreicht werden, in unseren Klimazonen ist aber auch gute Wärmedämmung notwendig.
Die Wärmedämmfähigkeit eines Bauteiles wird ausgedrückt durch den k-Wert (W/(m²K)), der sich aus der Dicke der eingesetzten Materialien und ihrer Wärmeleitfähigkeit zusammensetzt. Je kleiner der k-Wert eines Bauteiles, desto besser die Wärmedämmung. Ebenfalls bedeutend für einen angenehmen Aufenthalt in Räumen ist der Wärmeschutz im Sommer. Dabei geht es aber nicht um den Wärmeverlust aus dem Raum, sondern um das Eindringen der Wärme von Außen und die Aufheizung des Gebäudes.
Der sommerliche Wärmeschutz wird in der Verordnung eher stiefmütterlich behandelt. Wohlweislich wird davon ausgegangen, dass die Kühlung von Gebäuden sehr teuer ist und Wohngebäude in Deutschland nur selten klimatisiert werden. Um eine Kilowattstunde „Kälte“ zu erzeugen, müssen nämlich bis zu vier Kilowattstunden „Wärme“ aufgewendet werden. Deshalb ist natürliche Klimatisierung von Aufenthaltsräumen sehr wichtig. Wie schnell und wie stark sich ein Raum oder ein Gebäude im Sommer aufheizen, ist unter anderem abhängig von der Speicherfähigkeit der verwendeten Materialien. Durch den Effekt der zeitlichen Verzögerung stellt eine hohe Speicherfähigkeit der Konstruktion eine ausgeglichene Raumtemperatur bei hoher Außentemperatur sicher. Die Höhe der Wärmespeicherfähigkeit wird durch die Multiplikation des Materialrohgewichts mit der spezifischen Wärmekapazität ermittelt und ergibt die Wärmespeicherzahl S (kj/(m³K)). Holz weist eine doppelt bis dreifach höhere Wärmekapazität auf (2,1 kj/(kgK)) als mineralische Baustoffe (0,8-1,0 kj/(kgK)).
Die Wirksamkeit einer Wärmedämmung wird stark beeinflusst durch die Winddichtigkeit der Konstruktion. Es hat sich gezeigt, dass der Jahresheizwärmebedarf bei hohen Luftwechselraten durch eine undichte Dachkonstruktion mehr als doppelt so hoch sein kann. Vor allem Holzskelettkonstruktionen wie ein ausgebautes Dach haben große Probleme mit der Winddichtigkeit. Durch undichte Fugen im Dach kann es bei entsprechenden Wetterlagen aufgrund von Druck und Sog am Dach zu erheblichem Tauwasseranfall kommen, da mit der Luft auch Wasserdampf aus dem Gebäude gesaugt wird. Dieser Wasserdampf wird auf dem Weg nach draußen durch Kondensation zu Wasser, dem sogenanten Tauwasser. Alle diese oben erläuterten Eigenschaften und das stark vernachlässigte Thema Schallschutz werden in keinen anderen Baustoffen wie bei Kork bzw. Holzfaserdämmplatten miteinander so gut vereint.