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Denkmalsanierung Burg Botzlar in Selm

Schon vor Monaten haben wir die Denkmalsanierung an der Burg Botzlar in Selm begonnen. Zur Ausführung kommt hier ein Sonderfall der Denkmalpflege mit einer Trockenbau-Vorsatzschale an den krummen Burgwänden innen. Im Abstand von mindestens 2 cm haben wir hier 6/6er Kanthölzer in einem 33,5cm Raster vor die Wand gestellt, diese mit Lehmplatten, d = 22mm, beplankt und werden jetzt demnächst die Hohlräume ausflocken.

Große Herausforderung ist die Anbindung an fertig geschliffenen Eichenbalken, welche nach der statischen Deckenertüchtigung als Zierbalken mit Gewindestangen unter die neuen Betonirrungen gehängt wurden. Generell ist die Höhe in Burgen immer eine Herausforderung. Auch typisch für alte Burgmauern sind große Leibungstiefen. Wenn diese dann, wie an den Stürzen, nicht nur als Korbbögen, sondern als geschwungene Kreissehne mit fast 85cm Tiefe vorhanden sind, ist die Leibungsdämmung kaum realisierbar. Deshalb hatten wir uns hier für 20mm Holzfaserplatten von Claytec entscheiden, weil diese einen guten Kompromiss zwischen Festigkeit als Putzträger und Biegefähigkeit ohne „Risse“ darstellen.

Anschließend werden die Lehmplatten mit Lehmmörtel und Flachgewebe armiert und dann mit Feinputz überzogen.

Trockenbau-Vorsatzschale

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Denkmalsanierung Haus Palz in Senden:

Letzte Woche haben wir mit den Oberputzen an Wänden und Decken begonnen.

Besonders zu erwähnen ist hier der „Lehmstuck“.  Dieser wird üblicherweise als „Pressstuck“ in einer Rapportform ausgeführt. Hier haben wir uns für einen „organischen“ Verlauf entscheiden und ziehen freihand über den nicht fluchtend verlaufenden geputzten Balken. In diesem und den Archivraumen werden die Oberfflächen mit Lehmfeinputz und monochromen Farbfassungen und Kalkfarbe gestaltet. Büroräume, Diele und Feuerraum mit neu erstelltem Bosen über der Feuerstelle werden mit farbigem Lehmputz gestaltet. Wir verwenden hier Josima von Claytec und einem graugelb gebrochenem Weißton.

Die Gefachefüllungen des Bosen waren ansich mit Lehmleichtsteinen geplant, werden nun aber doch, wegen sehr gering auftretender Temperaturen und dem deutliche leichteren Gesamtaufbaus mit Holzfaserdämmplatten ausgeführt, welche dann gefachebündig mit Lehmmörtel armiert werden.

Balken
Bosen
Lehmstuck

Haus Cleff in Remscheid

Die ersten Gefache mit Staken/Weidenruten-Geflechten sind außenseitig zugemörtelt und können nun schön über die Weihnachtstage abtrocknen. Dies ist leider der besonderen Konstruktion (wir hatten schon darüber berichtet) geschuldet, da hier ein Abtrocknen nur über den Innenraum erfolgen kann.

Das Abtrocknen von Lehmmörteln, vor allem mit organischen Zuschlägen wie z.B. Langstroh, ist sehr wichtig und in einem schnellen Zeitraum auszuführen, da sonst an der Oberfläche, aber auch im Gefüge Schimmel entsteht – also das, was der Lehm nach Abtrocknung am besten in Wohnräumen verhindern kann, ist bei der „Erstellung“ die größte Gefahr und zwingend richtig zu behandeln. Trocknung ist bei Lehmen aber sehr einfach, weil hier keine Trocknungs- bzw. Wartezeiten wegen zu schnellem Entzug von „Abbindewasser“ einzuhalten sind -es kann umgehend nach Einbau erfolgen.

Diese Woche haben wir mit einem sehr spannenden Projekt begonnen – Gefachesanierung im Zuge der „Rohbauarbeiten“ am denkmalgeschützten Haus Cleff in Remscheid. Dieses besondere Fachwerkgebäude wurde 1778 im Stile des Rokoko erbaut, wurde glücklicherweise bis zur Neuzeit wenig saniert und hat deshalb sehr viele historisch bedeutende und erhaltenswerte Untergründe/Oberflächen/Materialien. Trotzdem sind hier im Zuge des Rohbaus einige Balkenwerke, die Fenstereinrahmungen, Fenster und eben auch Gefache zu erneuern.

Mit dieser Aufgabe sind wir beauftragt worden. Wir werden nach historischem Vorbild, mit den ursprünglichen Materialien die Gefachefüllungen ausführen. Die drei wichtigen Komponenten sind auf den erstellten Mustern (siehe Bilder) gut sichtbar -Strohlehm + Eichenstaken + Weidenruten. Nach Erstellung des Geflechts wird dieses mit Strohlehm vermörtelt. Die fertige Schieferfassade ist an diesem Objekt die Herausforderung, weil man natürlich jetzt nicht mehr von außen vermörteln kann, sondern die innere, wie auch die äußere Vermörtelung von innen ausführen muss. Über den weiteren Baufortschritt werden wir demnächst berichten…..